Um es vorwegzunehmen: Die meisten Vitamine sind bei uns in Deutschland ausreichend in der Nahrung enthalten. Da unsere Supermärkten eine riesige Vielfalt an Lebensmitteln anbieten, sind wir in der glücklichen Lage, uns mit den unterschiedlichsten Nährstoffen und Vitaminen versorgen zu können. Ja, wir KÖNNEN es! Doch wir tun es nicht!
Die herkömmliche Ernährungsweise, die der Großteil der deutschen Bevölkerung praktiziert, sorgt dafür, dass viele mit einzelnen Vitaminen nicht ausreichend versorgt sind.
Hierzu zählen: Folsäure und besonders Vitamin D (Ich werde darauf in meinem nächsten Artikel eingehen). Mindestens genauso häufig findet man einen Mangel an Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen vor.
Bei einer solchen Aussage hätte ich bis vor kurzem noch abgewunken nach dem Motto „ach da wird mal wieder Panik gemacht, die wollen wahrscheinlich nur den Kauf bestimmter Produkte anheizen“. Ich war grundsätzlich der Ansicht, mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung würde man sich schon mit allem Wichtigen versorgen. Einen Mangel kriegen nur die, die morgens ihr Frühstück beim Bäcker holen, mittags Currywurst mit Pommes essen und abends zu McDonalds gehen. Doch ich musste meine Ansicht revidieren. Selbst diejenigen, die sich gesund ernähren, können einen Mangel erleiden.
Was ist dann bloß bei denjenigen mit einer unausgewogenen Ernährung los? Denn der Großteil der Menschen hat eher die Ernährungsroutine aus dem obigen Beispiel. Wenn ich beispielsweise beim Einkaufen an der Kasse anstehe und sehe, was meine Mitmenschen scheinbar unter ausgewogener Ernährung verstehen, bin ich bin immer wieder schockiert.
„Ich denke, ich ernähre mich schon recht gesund“. Wenn die Betreffenden dann ein Ernährungsprotokoll erstellen, muss ich ganz klar feststellen: Die meisten sind meilenweit davon entfernt, sich gesund zu ernähren. Klar, weiß jeder, dass Obst und Gemüse gesünder sind als Chips und Gummibärchen. Aber die Sache ist dann doch ein wenig komplexer, sonst bräuchte es keinerlei Ernährungsberater. Wenn gesunde Ernährung so einfach wäre, warum haben wir in Deutschland so viele Krankheiten wie Adipositas, Fettleber, Krebs, Diabetes, Unverträglichkeiten sowie Herz-Kreislauferkrankungen, etc.? Aus meiner Sicht braucht jeder von uns Basis-Informationen in Sachen Ernährung. Doch genau hier ist jeder von uns selbst gefragt, sich diese Basis anzueignen. Sich darauf zu verlassen, dass man die nötigen Informationen von unserem Gesundheitssystem ungefragt erhält, wäre ein Irrtum denn unser Gesundheitssystem wird es nicht tun.
In der Schule bekommen wir wenig bis nichts über Ernährung beigebracht. In den Medien hören wir sehr Widersprüchliches. Zuerst heißt es, beispielsweise dass Milchprodukte ein wichtiger Calcium-Lieferant seien, bei einer anderen Zeitung wird dies als Märchen betitelt und komplett davon abgeraten. Durch das Internet herrscht kein Informationsmangel, es herrscht ein Informations-Dschungel. Bei vielen Ernährungscoachings fiel es mir oft schwer, mich zu entscheiden, was ich als Erstes empfehlen soll, da es oft Etliches zu ändern gab. Mittlerweile gebe ich oft diese Empfehlung als Erstes, denn sie ist für jeden als Orientierung geeignet:
Je natürlicher Dein Essen umso gesünder.
Das bedeutet konkret: Bereite Dir Dein Essen so oft es geht selbst zu und bediene Dich an natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln. Nur hier weißt Du wirklich, was drin ist und kannst selbst entscheiden, was Du zufügen möchtest.
Vermeide Fertigprodukte. Diese enthalten meist viel zu viel…
- Salz, z.B. in Pizza, aber auch in den allermeisten anderen Tiefkühl- und ToGo-Produkten, aber auch in Wurst, Käse und Brot; auch in vermeintlich gesunden Produkten wie in Fertig-Salaten à Salz sorgt dafür, dass Dein Blut verdickt. Die Folge: Bluthochdruck und somit Gefahr für Herzerkrankungen. Statt Salz verwende andere Gewürze, die Dir schmecken und reichlich Kräuter (wie Petersilie, Minze, Koriander, etc.)
- Zucker oder Zuckerersatzstoffe mit tausend unterschiedlichen Namen (z.B. Glukose-Fruktose-Sirup), wo keiner weiß, dass es Zucker oder eine Zuckerart ist (z.B. in Joghurts, Brot-Aufstrichen, Saucen)
- Zusatzstoffe und Farbstoffe: Es gibt noch zu wenige Studien, die zeigen können, wie diese auf uns wirken. Allein der Verstand sagt mir jedoch, dass solch künstliche Stoffe in großer Anzahl nicht gut sein können für uns.
- Minderwertiges Fett: wie Sonnenblumenöl (z.B. in Thunfischdosen und Brotaufstrichen) oder Palmöl in unzähligen Aufstrichen
Das muss ja nicht zwangsweise bedeuten, dass wir uns jetzt alle selbst Kühe halten müssen, um sicher gehen zu können, dass Milch, Käse sowie der Joghurt keine schädlichen Stoffe enthält. Sich einen eigenen Gemüsegarten zu halten, ist eine hervorragende Idee, aber auch nicht zwingend notwendig.
Mein Rat: Schau einfach mal beim nächsten Einkauf hinten auf die Inhaltsliste. So wirst Du nach und nach immer bewusster einkaufen können. Wenn Dein Supermarkt zu wenige natürliche Lebensmittel anbietet, dann schau Dich nach anderen Supermärkten um. Alternativen gibt es genug.
Meine dritte Empfehlung: Setze möglichst viel auf Bio-Lebensmittel. Es muss ja nicht direkt bei allem sein. Bei Bio-Qualität hast Du in den allermeisten Fällen einen deutlich höheren Nährstoff- und Vitamingehalt und deutlich niedrigere Belastungen für Deinen Körper (meistens weniger oder gar keine Zusatzstoffe, kaum/keine Pflanzenrückstände, oft natürliche Süße statt industriellem Zucker…). Zudem kannst Du Deinen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten, da Bio nachhaltiges Landwirtschaften bedeutet.
Mein Fazit:
Ernähre Dich abwechslungsreich und setze auf möglichst viele natürliche Lebensmittel, am besten in Bio-Qualität. Gehe bewusst einkaufen und schau Dir auch die Inhaltliste der Lebensmittel an. Wenn etwas dabei ist, was Du nicht kennst, sei skeptisch. Je mehr Zeug drin ist, was nach Chemie klingt, umso mehr würde ich die Finger davon lassen. Und zu guter Letzt: Genieße das Essen in vollen Zügen :-)
Wenn Du genauer wissen willst, wie eine gesunde Ernährung aus meiner Sicht aussieht und wie Du sie in der Praxis umsetzen kannst, freue ich mich über Deine Nachricht.
Mein nächster Artikel: Wie Du einen Vitamin-D-Mangel vermeiden kannst, ohne Deine Ernährung umstellen zu müssen.
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Rosi (Sonntag, 23 Dezember 2018 16:45)
Ich finde deine Informationen zur gesunden Ernährung gut. Man muss sich einfach mal damit beschäftigen und bewusst einkaufen und das Essen dann auch genießen. Natürlich habe ich nichts gegen eine Currywurst mit Pommes, aber das ist Gott sei Dank sehr selten.
Ich freue mich schon auf deinen nächsten Artikel